In der Marina von Horta bekamen wir einen Platz in einem Päckchen mit zwei Innenlegern zugeteilt, der fast an der gleichen Position der Außenmole lag, wie unser Platz beim letzten Besuch in 2018. Und so fanden wir auch unser Beaglebild von 2018 an der Mole fast gegenüber unserem Liegeplatz, aber auch unser Bild von 2014 war noch vorhanden, wenn auch der Zahn der Zeit kräftig genagt hat.
Erste wichtige Handlung in Horta am frühen Abend war der Gang zu Peters Café Sport, dem Treffpunkt der Langfahrtsegler auf den Weg von der Karibik nach Europa. Peter bietet eine exzellente Gastronomie zu fairen Preisen bei perfektem Ambiente für die segelnde Community, die von der Familie seit über 100 Jahren bewirtet und teilweise auch betreut wird. Man kann sich beispielsweise Post zum Café Sport schicken lassen. In der Marina sahen wir mehrere Boote mit einem Wimpel des TO, dem Trans Ocean Segelclub, den wir auch angehören. Kurz vorbeigegangen und etwas geschwatzt und schon hatten wir ein paar neue Kontakte. Einer davon, Burkhard von der Nessaja, kam dann am Abend bei uns vorbei und fragte, ob wir nicht Lust auf frisch gegrillten Fisch hätten. Samstag Abend wäre Treff auf der Atlantic Rose bei Tom mit noch einer weiteren Crew. Er hatte einen schönen Schwertfisch von Fischern geschenkt bekommen und den würde er unmöglich als Einhandsegler bewältigen können. Es wurde ein toller Abend. Derartige Spontaneität findet man im Landleben selten!
Nach zwei Tagen mussten wir unseren Mittellieger aus dem Päckchen herauslassen, eine pfiffige Crew aus England sah den freien Außenplatz, fragte im Büro und war kurze Zeit später unser Außenlieger. Sie hatten eine noch heftigere Überfahrt von den BVI als wir unsere von Bermuda. Ein Segel hatte Risse bekommen, mehrere mechanische Komponenten des Riggs Schäden durch Überlastung. Horta ist ein guter Ort das zu reparieren.
Um unsere Vorräte wieder gut auffüllen zu können, allein die 20 1 ½-L Mineralwasserflaschen, 8 L Milch und 8 L O-Saft machen ohne Verpackung schon 46 (?) kg aus, haben wir ein Auto geliehen. Der Laderaum des Opel-Astra war vollständig gefüllt! Uli hatte noch eine Reparatur des Kettenkastendeckels zu machen, das Genuafall um eine Schadstelle zu verkürzen und eine neue Reffleine für das erste Reff zu besorgen und einzuziehen. Alice hat sich noch ihrer Sisyphusarbeit des Entrostens unserer Edelstahlteile gewidmet und dann wurde noch ordentlich klar Schiff gemacht.
Morgen, am Freitag legen wir wieder ab mit dem Ziel Falmouth in Südengland. 1200 Meilen liegen vor uns, zunächst einmal mit schwächeren bis moderaten westlichen Winden. Wieder besteht die Gefahr größerer Flauten im weiteren Verlauf. Schauen wir mal, vielleicht haben wir diesmal etwas mehr Glück und wir schaffen die Strecke in etwa zwei Wochen.
Peter Café Sport, Treffpunkt der Langfahrtsegler in der Mitte vom Atlantik
Mittelplatz im Dreierpäckchen
Alice auf der Außenmole vor einem frisch weiß grundierten Feld für das neue Beaglebild. Links oben unser Bild von 2018
Das neue Werk entsteht
Das ist von unserem alten Bild von 2014 übriggeblieben
Und so etwas findet man dort von lieben Segelfreunden
Ein Hafenblick, den man nie vergisst!
Vorräte sind angelegt und die letzte Chance zum Duschen ist genutzt: es kann wieder losgehen!
SY Beagle 
Kaum guckt man mal weniger genau schon seid ihr in Falmouth. Das war ja eine glatte Tour (von oben betrachtet). Last Euch das Landungsbier schmecken und ein wenig an das platte unbewegliche Land gewöhnen.
Wir hören uns.
Ursel & Hannes